Ostseebad Niechorze
eine Zeitreise in Bildern…
eine Zeitreise in Bildern…
Das Ostseebad Niechorze (ehemals Seebad Horst) ist einer der attraktivsten Orte in der Gemeinde Rewal. Es geht der Überlieferung zufolge aus zwei Siedlungen, Groß Horst und Klein Horst hervor und wurde erstmals im Jahr 1180 urkundlich erwähnt.
Die Bewohner des älteren, westlich an der Steilküste zur Ostsee liegenden Teiles Groß Horst, lebten von der Landwirtschaft, wobei noch heute die ehemaligen Bauernhöfe aus dem 17. bis 19. Jahrhundert anzutreffen sind. Die Bewohner des neueren, an den Binnensee Liwia angrenzenden Teil Klein Horst hingegen vom Fischfang auf dem See und auf der Ostsee.
Den Namen Ostseebad Horst und somit die Aufwertung des Badeortes zum Seebad erhielt der Ort nach dem Zusammenschluss der beiden Teile Groß- und Klein Horst am 1. April 1931. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Niechorze als Badeort erwähnt – zu einer ansehnlichen Entwicklung aber kam es erst ab 1870. Ab dem zweiten Weltkrieg bis heute trägt der Ort den Namen Niechorze.
Der Ort mit seinem landwirtschaftlichen Charakter der vergangenen Jahrhunderte wandelte sich binnen weniger Jahrzehnte zu einer aufstrebenden touristischen Gemeinde, die heute sowohl von Touristen aus Polen, als auch von Touristen aus Deutschland sehr gerne besucht wird. Viele Informationen zum Badeort Niechorze finden sich auf der Seite des bei Urlaubern beliebtesten Hotel der Region der Villa del Mar, direkt am Strand von Niechorze.
…der Leuchtturm von Niechorze – ein weithin sichtbarer und sehr imposamter Backsteinbau aus dem Jahre 1866 ist sicher eine der größten Attraktionen des Seebades Niechorze. Mit seiner Eigenhöhe von 45 Metern und auf einer Klippe, 22 Meter über dem Meeresspiegel stehend, ermöglicht er dem Besucher nach Bewältigung von 208 Stufen zur Aussichtsterasse einen herrlichen Rundblick über die malerische Gegend rund um Niechorze.
…das „Herz“ des Leuchtturmes bildet eine riesige Lampe, die früher mit Öl und heute natürlich mit Strom betrieben wird. Bei normalen Witterungsbedingungen kann der ausgeworfene Lichtkegel bis 20 Seemeilen (also ca. 37km) weit gesehen werden. Der im Krieg erheblich zerstörte Turm wurde wiederaufgebaut und wird seit 1915 von einem mächtigen „Wall“ am Fuße der Steilküste vor dem Abtrag der Meeresküste, der sogenamnnten Abrasion geschützt. Mit seiner Länge von mehr als 500 Metern bietet der Betongurt einen wichtigen Schutz für den Leuchtturm und wird von den heutigen Touristen sehr gerne als Promenade benutzt.
…das heutige Pogorzelica (früher Fischerkathen) bildet den östlichsten Punkt der Gemeinde Rewal. Bis etwa 1912 befanden sich in dieser Gegend 7 Bauernhöfe. Diese wurden von Heimarbeitern bewohnt, die sich mit der Fischerei beschäftigten. Im Jahre 1928 ließen sich dort 56 Personen nieder – 1939 wohnten dann in Fischerkathen schon 592 Personen, darunter Fischer, Bauern, Arbeiter und Handwerker.
Heute bildet der Ort mit seinen Erholungskomplexen und Sanatorienanlagen einen Stützpunkt für Touristen. Die modernen Rehabilitationszentren erreichen dabei Weltniveau. Behilflich dabei ist natürlich das spezifisch gesunde Klima der Gegend, die mit seinen üppigen Kiefernwäldern auch noch zum Wandern einlädt.
…genau auf dem 15. Meridian östlicher Länge, welcher die mitteleuropäische Zeitzone festsetzt, liegt der Ort Trzesacz (ehemals Hoff) und bildet somit den zugleich kleinsten und auch ältesten Ortsteil der Gemeinde Rewal. Die berühmteste Attraktion im Ort bilden zweifelsfrei die Überreste einer Kirche aus der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert. Die heute sichtbaren Überreste der Kirche, die um 1200 noch ein hölzerner Bau war und im 16. Jahrhundert aufgemauert wurde, sind Reste einer ehemals ca. 20 Meter langen Kirche mit Glockenturm. Zu dieser Zeit befand sich die Kirche noch im Zentrum des Dorfes und somit noch ca. 1,8 km von der Meerseküste entfernt – also keine Gefahr von der See her – sollte man glauben…
…doch die See nagte über die Jahrhunderte hinweg unbarmherzig an der Steilküste – bereits 1750 waren die 1800 Meter Entfernung von der Küste auf nur noch bescheidene 53 Meter zusammengeschmolzen. Im Jahre 1820 waren es dann nur noch ganze 13 Meter, vor diesem Zeitpunkt musste das ehemalige Areal des Friedhofs bereits aufgegeben werden. Der letzte Gottesdienst fand dann im August 1874 statt. Nachdem das Inventar im Dom von Camien Pomorski untergebracht wurde verschlang das Meer schliesslich im Jahr 1901 den ersten Teil des Gebäudes. Von nun an nahm das Meer in regelmäßigen Abständen ganze Teile der Kirche mit sich. 1994 führten dann heftige Stürme über der Ostsee zum Abbruch der westlichen Wand und des nördlichen Teils der Kirche an der Klippe.
Nach diesem zuletzt dokumentierten Abbruch sehen wir heute lediglich nur noch die Reste der südlichen Wand der Kirche, die von einer neben der Ruine errichteten stählernen Aussichtsplattform zu bestaunen sind.